Die Bajoraner

Siskos Haus auf Bajor

 

Captain Benjamin Sisko hat oft über die Raumstation Deep Space Nine und den Planeten Bajor als den Ort gesprochen, an den er gehört. Die Tatsache, dass r der Abgesandte der bajoranischen Propheten ist, hat eine besondere Bindung zwischen ihm und dem Planeten mit seinen Bewohnern entstehen lassen. Was als vorübergehender Auftrag gedacht war, wurde sehr viel mehr. Sisko hat sicher nie damit gerechnet, Bajor so ins Herz zu schließen, dass er sich dort niederlassen möchte. Sisko richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf Heim und Herd, als sich 2375 ein Ende des blutigen Dominion Krieges abzeichnet. Er freut sich auf eine Zeit, in der er sich, von der Last der Verantwortung befreit, mit Kasidy Yates zur Ruhesetzen kann – der Frau, die er heiraten möchte. Er hat immer davon gesprochen, ein Haus zu bauen. Die Idee kommt bei einem Besuch auf Bajor gegen Ende des Jahres wieder zutage.

 

Heimat

 

Als Sisko an einer Konferenz in der Rakantha Provinz teilnimmt, lädt Vedek Oram ihn ein, das Kloster seines Ordens in Adarak zu besuchen. Sie nehmen den Transport über die Berge in die Kendra Provinz. Die Sonne geht gerade auf und das ganze Tal schimmert in einem wunderschönen Licht. Es ist ein magischer Augenblick, in dem Sisko klar wird, dass dies der Ort ist, um sich sein Haus zu bauen. Am folgenden Tag kauft er zwölf Hecapat Land. Dieses unbestreitbar schöne Plätzchen liegt am Yolja Fluss. Die Hügel sind mit Bäumen und sattem grünem Gras bedeckt – alles unter einem strahlend blauen Himmel. Ein Bach rinnt von den Weiden bis in den Wald und der Boden ist ideal, um Kava Früchte anzubauen. Sisko möchte daraus seinen eigenen Frühlingswein gewinnen. Der Captain kehrt mit seinem Grundstück vor dem geistigen Auge nach Deep Space Nine zurück. Er will anfangen zu bauen, sobald der Krieg vorbei ist, und spricht sogar davon, sich dort zur Ruhe zu setzen. Kasidys Neckerei über den alten Mann Sisko im Schaukelstuhl erscheint ihm nicht mehr völlig abwegig.

 

Praktischer Grundriss

 

Sisko entwirft sein Haus selbst und plant, es vielleicht sogar eigenhändig zu bauen. Das gemütliche Häuschen ist nicht zu groß und besitzt kaum moderne Annehmlichkeiten. Sisko beginnt, ein maßstabsgetreues Modell zu bauen. Er ist fasziniert von diesem kleinen, komplizierten Projekt und träumt vom häuslichen Glück. Dies hilft ihm, sich von der bedrückenden Realität der letzten Kriegsmonate abzulenken. Das Modell vermittelt den Eindruck eines Gebäudes in Harmonie mit der Natur und seiner Umgebung. Es gibt einige scharfe Linien, die vom bodenständigen, traditionellen Aussehen des Hauses ablenken. Das Äußere ist in erdigen Farben gehalten. Die Wände scheinen aus braunem Lehm oder Zement zu bestehen. Sanft geneigte Säulen aus Sandsteinblöcken verstärken die Ecken und geben vor, wo die Wände den Innenraum teilen. Das Dach ist mit Stroh über einem hölzernen Rahmen gedeckt und fällt in einem flachen Winkel vom Giebel zu den Seiten hin ab.

 

Perfekte Aussicht

 

Eines der auffälligsten Elemente des Hauses sind die großen Panoramafenster, die an fast allen Außenwänden jedes Zimmers zu finden sind. Sie bringen sehr viel Tageslicht ins Haus und machen die spektakuläre Aussicht auf das Tal zur Kulisse jedes Zimmers. Das Design ist asymmetrisch und keine zwei Fenster haben die exakt gleiche Größe oder Form. Sie werden von Holzbalken, die von einem Punkt an der Unterseite ausgehen, in verschiedene Scheiben geteilt. Siskos eigentlicher Plan ist es, das Haus in drei verschiedene Räume zu teilen: ein großer Raum auf der von vorne gesehen linken Seite des Hauses und zwei kleinere Räume zur Rechten. Der erste ist als Schlafzimmer gedacht und die anderen beiden als Küche und als Wohnzimmer. Die Räume sind durch Türen miteinander verbunden, deren obere Ecken abgerundet sind. Es ist unbekannt, ob es sich um Schiebetüren oder Türen mit Scharnieren handelt und ob sie automatisch oder manuell zu öffnen sind. Der Captain überlegt, die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer zu entfernen, um einen größeren Raum zum Kochen und Essen zu schaffen. Kasidy, der dieser Entwurf gefällt, hält es für eine gute Idee, da man nicht in der Küche beim Kochen weggesperrt sein sollte, während Gäste anwesend sind. Sisko, der leidenschaftliche Koch, findet aber, dass ein Mann sich in der Küche konzentrieren müsse. Man könne nicht dulden, dass dauernd Leute hereinkämen, um die Speisen zu kosten. Die Vordertür öffnet sich in einen kleineren Raum, in dem Türen auf beiden Seiten in die anderen Räume führen. Der Raum rechts ist wahrscheinlich als Küche gedacht. Einige einfache Möbel wie Holztische und Stühle und eine farbige Couch stehen in diesem Raum des Modells. Es wäre unpraktisch, wenn der Eingang in der Küche liegen würde. Eine Tür an der Rückwand dieses Raums gewährt Zutritt zum hinteren Bereich des Hauses. Die Fenster in den Seitenwänden bieten einen Ausblick auf das Tal im Süden.

 

Wo das Herz schlägt

 

Ein kleiner Garten verläuft vorn und an den Seiten des Hauses, in dem eine reichhaltige Fülle von Pflanzen und Blumen bis auf Fensterhöhe wächst. Nach dem Modell zu urteilen, plant Sisko bunte Beete in Grün, Gelb und Rot. Der Platz vor dem Eingang ist gepflastert. Während er über dem Modell sinniert, ergibt sich die perfekte Gelegenheit, Kasidy einen Heiratsantrag zu machen, da das Haus ihnen beiden gehören würde, wenn sie verheiratet wären. Die Hochzeit findet statt, aber die Pläne für das Traumhaus müssen leider auf Eis gelegt werden. Sisko verhindert die Rückkehr der bösen Pah Geister, aber er wird nach dem Kampf zu den Propheten gerufen. Man weiß nicht, ob er zurückkehren wird, aber seine Frau, sein Land und seine Pläne für ein Zuhause warten auf ihn.

 

Das Kendra Massaker

 

Captain Benjamin Sisko kennt die Geschichte des Kendra Tals auf Bajor. Für ihn nimmt die Tragödie dem Ort nichts von seiner atemberaubenden Schönheit – sie wird dadurch sogar noch ergreifender. Es geschah in den 2360er Jahren, als Bajor unter der harten und brutalen Besetzung durch die Cardassianer stand. Ein Lager bajoranischer Widerstandskämpfer befand sich im Kendra Tal. Sie wurden abgeschlachtet, als ihr Versteck verraten wurde. Die Freiheitskämpfer, 42 an der Zahl, starben, aber ihr Tod sicherte das Leben von 1200 anderen bajoranischen Bewohnern. Jahrelang blieb die Identität des Verräters unbekannt. Prylar Bek wurde für den Schuldigen gehalten, seitdem er 2370 ein Geständnis hinterließ. Später wurde Vedek Bareil beschuldigt, aber schließlich wurde die wirkliche Verantwortliche in Kai Opaka gefunden.

 

Zuflucht des Captains

 

Es ist nicht ungewöhnlich für Starfleet Captains, sich eine Rückzugsmöglichkeit zu schaffen. Der berühmte Captain James T. Kirk von der Enterprise besitzt in der zweiten Hälfte des 23. Jahrhundert eine Holzhütte in Nordamerikas Bergregion. Er verkauft sie einige Jahre vor seinem vermeintlichen Tod im Jahre 2293, als er beschließt, zur Starfleet zurückzukehren.

 

 

Galaxisfakten

 

Ø      Sisko plant, dass die Vorderseite des Hauses nach Westen zeigen soll.

Ø      Jake Sisko findet das maßstabsgetreue Modell des Hauses merkwürdig tröstlich, nachdem sein Vater Ende 2375 zu den Propheten verschwunden ist.