Starbases und Raumstationen

Partikelbrunnen

 

 

Der Bergbau auf einem unbewohnten Planeten oder Monden kann auch im 24. Jahrhundert eine mühsame Arbeit sein. Die lebensfeindliche Umgebung macht die Arbeit für humanoide Bergarbeiter sehr gefährlich; der Einsatz hoch entwickelter, ferngesteuerter Maschinen steckt immer noch voller Fehler. 2369 sorgt die Entwicklung des Partikelbrunnens für eine mögliche Verbesserung der Bergbaubedingungen. Entwickelt wird der Brunnen von Dr. Farallon, einer humanoiden außerirdischen Ingenieurin. Sie ist eine ernsthafte Wissenschaftlerin, die sich neben ihrer Arbeit an der Entwicklung des Partikelbrunnens auch intensiv mit dem Gebiet der Positronik beschäftigt hat. Seit mehr als einem halben Jahrzehnt hat dieses Projekt jeden wachen Moment ihres Tages beansprucht.

 

Die Theorie

 

Nach mehreren Jahren der Laborexperimente und Simulationstests ist Farallon zu der Überzeugung gelangt, dass ihre Entwicklung auch im realen Universum, und nicht nur in der Theorie, funktioniert. Sie sucht sich einen unbewohnten Mond im Tyran System aus und demonstriert ihre Resultate. Der Mond, der um den siebten Planeten des Stern Tyrus kreist, ist eine ideale Wahl, denn er ist  abgelegen – im Fall einer Katastrophe wird keine Bevölkerung in Gefahr gebracht – und reich an wertvollen Mineralablagerungen. Die Vereinte Föderation der Planeten ist beeindruckt von dem Potenzial des Partikelbrunnens und sendet die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Jean - Luc Picard, um die Resultate von Farallons Projekt zu beurteilen. Sollten die Ergebnisse so viel versprechend sein, wie man hofft, wollen Föderations Wissenschaftler den Brunnen kopieren und auf dem Planeten Carema III installieren.

Der Brunnen wird unter kontrollierten Bedingungen erfolgreich eingesetzt, aber es bleibt weiterhin unklar, ob die Maschine bei weniger idealen Umständen auch noch den Föderations Standard erreichen wird. Farallon gibt zu, dass ihre Erfindung unkonventionell ist, aber selbst Lt. Commander Data ist von dem Projekt beeindruckt. Die genauen technischen Details zur Funktionsweise des Brunnen sind geheim, aber grundsätzlich handelt es sich dabei um ein vertikales Kraftfeld, das zwischen einer Planetenoberfläche und einem im Orbit befindlichen Feldgenerator erzeugt wird. Da der Partikelstrom sich innerhalb des Kraftfelds befindet, ist der tatsächliche Einsatz wesentlich komplizierter als in den holographischen Simulationen.

 

Wieder verwertbare Energie

 

Partikelströme sind energiegeladene Nebenprodukte des Warpantriebs eines Raumschiffs. Dr. Farallon ist in der Lage diese Technologie auf eine neue Weise zu nutzen. Sie erschafft einen Plasmastrahl, der durch ein Zuflussgerät gelenkt wird und sich durch die Kruste der Planetenoberfläche bis in den Kern bohrt. Einen solchen Partikelstrom über einen längeren Zeitraum zu kontrollieren wäre eine bedeutende Leistung, aber Dr. Farallon ist zuversichtlich, diesen Prozess perfektioniert zu haben. Hauptsächlich besteht der Brunnen aus einem stark konzentrierten Energiestrahl, der als zwei parallele Strahlen aus einer Station in einer festen Umlaufbahn projiziert wird. Der erste Strahl trifft auf den Planeten und bohrt sich in den Boden, um Erz- oder Mineralvorkommen freizulegen. Der zweite teilt die Minerale in Partikel von Mikrobengröße und schießt sie zurück zur Station, wo verarbeitet und auf Erzfrachter verladen werden.

Der Name „Partikelbrunnen“ entsteht durch den blauen Strahl der Partikel, die von der Planetenoberfläche aufsteigen und mit hoher Geschwindigkeit ins All wirbeln. Bei voller Leistung ist dies ein beeindruckender Anblick.

Die Raumstation, in der sich der Generator des Partikelbrunnens befindet, schließt sich um einen Mittelteil, der aus langen, zylindrischen Strukturen besteht. Der Generator, die Kontrollsysteme und die Energiequellen befinden sich dort in einer Habitat Plattform an der Spitze der Station. In den Zylindern werden die Mineralpartikel gesammelt und verarbeitet. Während des Feldversuchs befindet sich eine Crew von 20 Personen auf der Station. Ein Vorteil des Partikelbrunnens ist, dass er von einer kleinen Mannschaft betrieben werden kann.

Leider verlaufen Farallons Tests nicht planmäßig: Der Partikelbrunnen funktioniert nicht, als sie ihn mit voller Leistung einsetzen will. Anfangs glaubt sie, das Problem läge bei den Phasenselektoren, die auch schon früher für Schwierigkeiten gesorgt hatten. Die Hauptenergie lässt sich nicht abschalten und wird in den Partikelflügel gezogen. Daraufhin schaltet sich die interne Eindämmung ab; der Partikelstrom gerät außer Kontrolle. Er steht kurz vor einem kritischen Punkt, bei dem er die Station mit tödlicher Strahlung überfluten wird. Diese Katastrophe führt zum Tod eines Technikers, aber es hätte noch schlimmer kommen können: Die Station kann evakuiert werden, bevor die Strahlung zu einer Feldionisierung führt, die eine Transporter Zielerfassung unmöglich gemacht hätte.

Dieser Zwischenfall ist leider der Beweis dafür, dass Dr. Farallons Technologie zwar sehr viel versprechend, aber bislang noch sehr gefährlich ist. Trotz dieses Fehlschlags glaubt Farallon, dass ihre Theorie richtig ist und dass sie in ein bis zwei Jahren einen funktionstüchtigen Brunnen konstruieren wird. Captain Picard stimmt zu und freut sich auf seine Rückkehr nach Tyrus VII, wo er diese neue Technologie der Starfleet empfehlen wird.

 

Gemeinsames Projekt

 

In den letzten Jahrhunderten gab es eine Reihe technischer Neuerungen, aber manche Techniken haben sich in 500 Jahren nicht wesentlich verändert. Der Bergbau fällt meist in diese Kategorie. Auf einigen Anlagen in der Galaxis wird immer noch körperliche Arbeit eingesetzt, wobei man das Erz und die Mineralien buchstäblich aus dem Stein herausschlägt. Die Föderation benötigt zahlreiche Bergbauanlagen, um die Versorgung mit Rohstoffen sicherzustellen, die zum Bau und Erhalt der Flotte notwendig sind. Dazu zählen auch Dilithiumkristalle für die Energiegewinnung und Metall für den Raumschiffbau. Daher sind Maschinen, die den Prozess automatisieren und den lebenden Arbeiter ersetzen, besonders wertvoll.

Captain Picard setzt große Hoffnung in Dr. Farallons Projekt. Die Föderation arbeitet oft mit anderen Gruppen und Völkern in dieser Weise zusammen: Sie unterstützt ihre Arbeit und zeigt Interesse, akzeptiert jedoch nichts, bis auch die letzten Sicherheitsbedenken ausgeräumt sind. Das garantiert, dass die Wissenschaftler die Notwendigkeit solcher Maßnahmen verstehen, gleichzeitig aber auch die Motivation haben, ihre Entwicklungen an die Föderation zu verkaufen.

 

Stations Ansicht

 

Raumstations Fakten

 

Ø      Der Partikelbrunnen braucht nur von wenigen Arbeitern gewartet werden. Die schwere körperliche Arbeit, die man normalerweise mit Rohstoffförderung assoziiert, entfällt. Sie wird von einem Partikelstrom durchgeführt, der Mineralien an die Station sendet, die sofort frachtbereit sind. Traditionelle Rohstoffgewinnung ist schwierig und gefährlich, so das einige Völker – wie die Breen oder die Cardassianer lieber Zwangsarbeiter als ihre eigenen Leute an diesen Orten Einsetzen.