Sonnensysteme

Ventax II

 

Ventax II ist eine der Vereinigten Föderation der Planeten wohlbekannte Welt, die jedoch ein großes Geheimnis birgt. Aus dem Orbit erscheint der Planet als dunkelblaue Kugel, die von kleinen Wolkenfetzen übersät ist. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass er dicht besiedelt ist und seine Bewohner eine florierende Agrarkultur betreiben. Als die Enterprise bei Sternzeit 44474,5 Ventax II besucht stellt sie fest, dass der Planet ein Geheimnis birgt.

 

Eine Welt in Aufruhr

 

Dr. Howard Clark, der Leiter der Föderations Forschungsstation auf Ventax II, kontaktiert sichtlich beunruhigt die Starfleet Crew. Er sagt, der Planet versinke im Chaos. Es gäbe Plünderungen, Brandstiftung und Massenhysterie. Die Ventaxianer glauben, ihre Welt würde bald untergehen, weil die legendäre Gestalt Ardra den Planeten als Lohn einfordere. Vor Jahrtausenden hatten die Ventaxianer ein hohes technisches Niveau erreicht, litten aber auch unter den Problemen, die eine solche Entwicklung mit sich bringt. Der Planet war dem Untergang nahe. Laut dem Staatsoberhaupt Acost Jared herrschten damals Überbevölkerung und Bürgerkrieg. Luft und Wasser waren von Industrieabfällen verschmutzt und die Bevölkerung wurde von Hungersnöten und Seuchen heimgesucht. Dann wendete sich plötzlich das Blatt.

Ein teuflisches Wesen namens Ardra kam nach Ventax II und versprach den Bürgern „1000 Jahre Frieden und Wohlstand“, jedoch für einen hohen Preis. Bei ihrer Rückkehr würde sie die gesamte Bevölkerung versklaven und sich alles aneignen, was sich auf dem Planeten, in der Atmosphäre und im Orbit befände. In den uralten Schriften, die in den Athenäum Verliesen aufbewahrt werden, wurden die Vertragsbedingungen festgehalten. Diese Bibliothek und der Gerichtssaal sind im Gegensatz zur Hochtechnisierten Forschungsstation der Föderation sehr schlicht und klassisch eingerichtet. Auf Ventax II glaubt man, es bringe Unglück, wenn man Ardras Namen ausspricht. Ihre Rückkehr soll von Visionen und Erdbeben begleitet sein und Furcht in den Herzen der Bürger wecken. Die Ventaxianer ließen sich auf den Handel ein, weil sie nichts zu verlieren hatten. Ihre Lage war bereits so dramatisch, dass ihnen der Verkauf ihrer Seelen als fairer Handel erschien. Seit dem Abschluss des Paktes ging eine erstaunliche anthropologische Entwicklung vonstatten. Die Ventaxianer schworen geschlossen der Technologie ab und bauten eine Agrargesellschaft auf. So gut wie alle Probleme wurden ausgemerzt und Ventax II wurde zu einem wahren Paradies. Dieser Wandel vollzog sich nach Ardras legendärem Besuch, allerdings ohne ihren Einfluss.

 

Den Wandel fördern

 

Die Geschichtsbücher des Planeten berichten, dass ein Rat zusammenkam, um die bestehenden Möglichkeiten zu prüfen. Dieses politische Organ erarbeitete eine neue Verfassung, die später von der gesamten Bevölkerung anerkannt wurde. Die Anführer des Planeten schlossen einen Nichtangriffspakt und bald waren Waffen und Gewalt ausgelöscht. Um die Umwelt zu retten, wurde das industrialisierte Ventax in eine landwirtschaftliche Kultur umgewandelt, weil dies die einzige ökologisch vertretbare Lösung zu sein schien. Mit der zeit wurden Wasser und Luft wieder sauber, da man die Methoden der Abfallentsorgung verbesserte.

Ventax II verwandelte sich durch die harte Arbeit seiner Bürger von einer Kriegsgeplagten, verschmutzten Ödnis in ein ländliches Paradies. Der Glaube der Bewohner spielte bei dieser Wandlung eine wichtige Rolle, brachte den Planeten allerdings auch ein zweites Mal an den Rand des Untergangs. Als die Crew der Enterprise Ventax II besucht, findet sie eine vor Angst gelähmte Welt vor. Ardras Rückkehr hat Chaos ausgelöst. Leute laufen kopflos durch die langen, breiten Straßen zwischen den vier großen Tempeln der Hauptstadt. Rauch quillt aus den riesigen, pyramidenförmigen Gebäuden und den Türmen im Pagodenstil, die über der verwüsteten Stadt aufragen. Diese uralten Bauten scheinen einen letzten Rest von Ordnung zu symbolisieren. Die Panik lässt auf dem Planeten längst besiegt geglaubte chaotische Zustände wieder aufkommen.

 

Des Teufels Lohn

 

Die Prophezeiungen haben sich bewahrheitet: Ardra ist zurückgekehrt. Acost Jared ergibt sich ihr, wie es sein Glaube an die ventaxianische Legende verlangt, doch Captain Jean Luc Picard weigert sich, sein Schiff oder sich selbst einer Frau auszuliefern, die er für eine Betrügerin hält. In einer Anhörung, überwacht von einem unparteiischen Richter – Lt. Commander Data -, sollen Ardras Forderungen geprüft werden. Dieser Verhandlung liegt ein Präzedenzfall zugrunde, der 70 Jahre zuvor geschah und in den Gesetzbüchern genau festgehalten wurde. Als damals Klingonen die isolierten Ventaxianer besuchten, brach ein Disput über minderwertige Handwerksarbeiten aus. Es sollte angemerkt werden, dass die Ventaxianer schon damals die Technologie ablehnten, die ihnen die klingonischen Besucher anboten. Die Anhörung findet in einem Raum statt, der in Beigetönen gehalten und mit einem auf Ventax II häufig verwendeten Symbol geschmückt ist: drei Quadrate, die um 45 Grad gedreht übereinander liegen und nach innen hin kleiner werden.

Ardras Rückkehr stellt sich als Täuschung heraus. Zum Glück wurde nicht sämtliche Technologie verbannt, sodass Jared mittels eines verborgenen Knopfes Sicherheitskräfte rufen und die Betrügerin festnehmen lassen kann. Da nun die Furcht vor dem Teufel besiegt wurde, können die Bürger von Ventax II wieder ihr friedliches Leben genießen, das sie sich hart erarbeitet haben.

 

Die herrschenden Mächte

 

Das Konzept der Allmacht beeinflusst verschiedene Kulturen auf höchst unterschiedliche Art und Weise. Die Ventaxianer vertrauen nicht darauf, dass sie aus eigener Kraft Veränderungen bewirken können, und erfinden eine mächtige Figur, um ihren Erfolg zu erklären. Ganz anders die Malcorianer, ein intelligentes Volk, das vor dem Aufbruch ins Weltall steht und zum Isolationismus neigt. Sie glauben, sie seien dazu bestimmt, friedlich über das Universum zu herrschen. Beide Völker irren sich und kommen zu völlig unterschiedlichen Schlussfolgerungen.

 

Forschung der Föderation

 

Die Vereinigte Föderation der Planeten interessiert sich sehr für die Entwicklung ihrer Mitgliedswelten und potenziellen Mitglieder. Manchmal werden Untersuchungen offen durchgeführt, wie im Fall der Ventaxianer, als man die wundersame Wandlung in ihrer Kultur unter die Lupe nahm. Andere Völker, zum Beispiel die Proto- Vulkanier von Mintaka III, werden im Geheimen beobachtet, um ihre natürliche kulturelle Entwicklung nicht zu stören und die Verbindungen zwischen verwandten Völkern zu erforschen. Am wichtigsten, zumindest auf politischer Ebene, ist die Erkundung von Welten, zu denen der Erstkontakt hergestellt werden soll, wie etwa Malcor III – Welten, die an der Schwelle zum Raumflug stehen, aber noch keinen Kontakt mit fremden Lebensformen hatten. In jedem Fall unternimmt man große Anstrengungen, um diese Kulturen nicht zu beeinflussen, wir es die Erste Direktive verlangt.

 

Galaxisfakten

 

Ø      Die Verfallsrate der Z Partikel wird von der Forschungsstation der Föderation auf Ventax II aus zurückverfolgt und extrapoliert, um die Quelle von Ardras „magischen“ Kräften aufzuspüren.