Phänomene im All

Der Mutara Nebel

 

Tief im Inneren des Mutara Sektors liegen zahllose Sterne hinter einem leuchtenden Schleier verborgen, dem Mutara Nebel. 2285 wird diese interstellare Staubwolke von zwei Raumschiffen für ein kompliziertes Versteckspiel benutzt. Das Wort „Nebel“ geht auf den lateinischen begriff „Nebula“ zurück, was so viel wie „Wolke“ bedeutet, und beschreibt in diesem Zusammenhang ein Raumphänomen, das aus diffusen Gaspartikeln und interstellarem Staub besteht. Diese scheinbar chaotische Ansammlung aus Gasen und Weltraummaterie ist meist ein Nebenprodukt der Geburt oder des Todes eines Sterns. Trotz ihrer explosiven Ursprünge gehören Nebel oft zu den schönsten Objekten im Weltall. Der Mutara Nebel ist ein gutes Beispiel dafür. Der beeindruckende Nebel des Mutara Sektors reflektiert das Licht der Sterne in seiner Umgebung und spiegelt ihre ätherischen Farben wider. Dieses eingefangene Sternenlicht lässt die Schwaden des Mutara Nebels in leuchtenden Rosa und Lila Tönen erglühen, die von Streifen phosphoreszierenden Blaus unterbrochen sind. Wirbelnde Strudel durchziehen diesen wunderschönen Ort und die verschwommenen Umrisse der Sterne scheinen durch die Wolkengase. An seinen Rändern läuft der Nebel in zarte, flammende Schwaden aus, die sich durch den gesamten Sektor erstrecken.

 

Stürmische Natur

 

Hinter der bezaubernden Schönheit des Mutara Nebels verbirgt sich ein wahrhaftiges Chaos. Die farbenfrohen treibenden Nebel erscheinen ruhig, doch die ionisierten Gase geben eine statische Strahlung ab, die zu turbulenten Wirbeln innerhalb der interstellaren Wolke führt. Der sturmgepeitschte Nebel ist von zuckenden Blitzen und Donnergrollen erfüllt. Raumschiffe, die sich in diese mysteriöse Wolkenmasse hineinwagen, können darin praktisch nicht navigieren, da visuelle und taktische Anzeigen nutzlos sind und die Ionisierung des Nebels Schilde und Phaser Zielsysteme unbrauchbar macht. Ein Schiff, das blind durch den Nebel fliegt, ist in großer Gefahr, schwer beschädigt zu werden, wenn es von den statischen Strömungen herumgeschleudert wird. Der Mutara Nebel ist selbst für die mächtigsten Raumschiffe eine äußerst gefährliche Region des Weltraums. Dies zeigt sich auch 2285, als Admiral James T. Kirk befiehlt, die Enterprise in den Nebel hinein zu fliegen.

 

Chancengleichheit

 

Die Enterprise ist nach einem Kampf gegen die Reliant unter dem Kommando von Khan Noonien Singh schwer beschädigt. Kirk will den Mutara Nebel ausnutzen, um die Chancen zwischen den beiden Schiffen auszugleichen. Ohne Zugriff auf ihre Schilde und Waffen Zielsysteme müssen sich die beiden Gegner im Nebel allein auf ihren Instinkt verlassen, während sie leise und unerkannt aneinander vorbei gleiten wie Haie in einem stürmischen Ozean. Im Gegensatz zu den Sensorsystemen funktionieren die Scanner des Föderations Schiffs jedoch im Mutara Nebel bedingt weiter, Captain Spock ist in der Lage, einen groben Scan der Impulstriebwerke der Reliant zu erhalten, der darauf hinzuweisen scheint, dass das Schiff sich nach achtern wendet. Die Scanner der Wissenschaftsstation des Vulkaniers entdecken außerdem eine Energiematrix an Bord der Reliant, was vermuten lässt, dass der Genesis Prozessor aktiviert wurde. Die Vernichtung des Mutara Nebels unterscheidet ihn von den vielen anderen interstellaren Staubwolken, die man in der gesamten Galaxis findet. Hier wird zum ersten Mal der mächtige Genesis Torpedo entfesselt. Dieses experimentelle Gerät, das geschaffen wurde, um unbelebte Materie in organische zu verwandeln, wird im Mutara Nebel aktiviert – Khans letzter Versuch, seinen alten Feind Kirk zu vernichten.

 

Explosives Ende

 

Die darauf folgende Explosion ist vermutlich noch gigantischer als jene Sterneneruptionen, aus denen der Mutara Nebel entstand. Die Druckwellen der Detonation laufen in Sekunden durch den Nebel und vernichten alles auf ihrem Weg. Fliederfarbene Nebelschwaden breiten sich aus wie Rauchringe. Die leblose Materie der Gase und des Staubs wird auf molekulare Ebene reorganisiert. Der Genesis Prozessor verdichtet den Mutara Nebel zu einem neugeborenen Planeten, der um eine junge Sonne kreist. Der Genesis Planet erweist sich als ebenso unberechenbar wie die chaotischen Gase des Mutara Nebels, aus denen er geboren wurde. Der Planet altert rasch und findet nach einem kurzen Lebenszyklus ein ebenso explosives Ende wie seine neblige Mutter. Mit der Vernichtung des Genesis Planeten im selben Jahr, in dem er geschaffen wurde, verschwindet das Erbe des Mutara Nebels aus der Galaxis. Jetzt existiert nur noch eine dunkle Leere im Mutara Sektor, wo früher einmal eine atemberaubende Ansammlung diffuser Gase das Leuchten der Sterne einfing.

 

Im Zentrum des Sturms

 

Der Kampf im Mutara Nebel zwischen der Enterprise und der Reliant wird praktisch blind ausgefochten. Der Nebel gleicht die Chancen der beiden Schiffe aus, denn beiden fehlen hier die visuellen Anzeigen und kein Schiff kann die Position des anderen genau bestimmen. Nach ein paar blind abgefeuerten Schüssen kommt es beinahe zur Kollision zwischen den beiden Schiffen. Nun finden die Phaser der Reliant ihr Ziel und fügen der Hülle der Enterprise erhebliche Schäden zu. Die Enterprise wird durch Captain Spocks Rat gerettet, der Admiral Kirk erklärt, dass Khan mithilfe zweidimensionaler Taktiken kämpfe. Kirk müsse in drei Dimensionen denken, um ihn zu besiegen. Die Enterprise taucht in die wirbelnden Gase des Nebels ein und wartet darauf, dass die Reliant fliegt. Als der verschwommene Umriss der Reliant auf den Bildschirmen erscheint steigt die Enterprise auf und feuert den entscheidenden Schuss ab.

 

Im Herzen des Delta Quadranten

 

Die Voyager stößt während ihres Fluges durch den Delta Quadranten auf einen Nebel der Mutara Klasse, der sich über viele Lichtjahre erstreckt und einige nicht identifizierbare Bestandteile enthält. Es sind wahrscheinlich diese unbekannten Elemente, die den Nebel noch gefährlicher Machen als den Mutara Nebel des Alpha Quadranten. Die Strahlung dieses Mutara Klasse Nebels im Delta Quadranten ist für Humanoiden tödlich. Die Crew der Voyager spürt ihre Auswirkungen schon wenige Minuten, nachdem sie in den radioaktiven Nebel eingedrungen ist. Die Crew Mitglieder leiden unter heftigen Kopfschmerzen und schweren Verbrennungen, die den Flug durch diese Anomalie unmöglich machen.

 

Galaxisfakten

 

Ø      Im Mutara Nebel muss die Enterprise ihre Notbeleuchtung einschalten.

Ø      Die Beschaffenheit der Gase in einem Nebel bestimmt dessen Farbe. Wasserstoff leuchtet zum Beispiel rot, während Sirillium blau erscheint.

Ø      Khans Freund und Kamerad Joachim zögert, in den Mutara Nebel zu fliegen. Er fürchtet, dass die Reliant dort ihren taktischen Vorteil gegenüber der Enterprise verliert.